Jahresbericht des Präsidenten
Von: Jürg Kappeler
Grosse Bedeutung der KVA im Green Deal Graubünden
Die letzten Monate machten die Schwächen der Abhängigkeit von fossilen Energieträgern aus Despotenstaaten deutlich. Umso wichtiger wird die rasche Umsetzung des Bündner Green Deal. Dabei kommt der GEVAG eine Schlüsselrolle zu. Schon früh wurden Projekte zur CO2-neutralen Versorgung von Kunden mit Fernwärme und Prozessdampf in die Wege geleitet und umgesetzt. Doch wir haben noch viel Potenzial. Zurzeit müssen wir 50% der im angelieferten Abfall enthaltenen Wärme ungenutzt an die Umgebung abgeben. Die weitere Steigerung der Abgabe von CO2-neutraler Wärme ist eine unserer strategischen Herausforderungen.
Auch in der Klimadiskussion werden die Kehrichtverbrennungsanlagen oft erwähnt. Aus den schweizerischen Kehrichtverbrennungsanlagen wird infolge der Verbrennung vergleichsweise viel CO2 ausgestossen, weshalb die Kehrichtverbrennungsanlagen vom BAFU verpflichtet wurden, bis 2050 das CO2 aus dem Rauchgas zu eliminieren und einer noch zu bestimmenden Verwendung zuzuführen. Zwischenzeitlich drängt sich die Umwandlung des aus dem Rauchgas abgeschiedenen CO2 in Methan oder synthetische Treibstoffe zwecks Substitution von fossilen Energieträgern auf. Die Entwicklung eines geeigneten Konzepts stellt die zweite strategische Herausforderung für die GEVAG dar.
Mitte 2021 konnten wir von der EGS (Einfache Gesellschaft Schlackendeponie) das zwischenzeitlich bewilligte Bauprojekt für die Deponie Cazis Nord übernehmen. Es ist geplant, die Deponie Ende 2024 in Betrieb zu nehmen.
Im Jahr 2021 wurde die Planung zur Umstellung des Schlackenaustrags von «nass» auf «trocken» weitergeführt. Das Projekt verläuft ordnungsgemäss. Stand heute kann die Anlage voraussichtlich Ende 2023 in Betrieb genommen werden. Mitte 2021 wurden wir auch Aktionär der ZAV Recycling AG (ZAVRE) in Hinwil (ZH), wo zukünftig die anfallende Trockenschlacke weitgehend entmetallisiert und in unserer neuen Deponie Cazis Nord eingebaut wird.
Erst grob abschätzbar sind die Auswirkungen der aktuellen Verwerfungen auf den Energie- und Rohstoffmärkten. Es ist denkbar, dass sich die Realisierung einiger Projekte infolge längerer Lieferfristen verzögert und dass sich gewisse Beschaffungen verteuern. Andererseits profitieren wir in der Erfolgsrechnung von höheren Erlösen aus dem Energie- und Metallverkauf.
Es ist für mich eine grosse Ehre zu danken. Auch im Jahr 2021 leisteten unsere Mitarbeiter Grosses, insbesondere auch, weil 2021 wiederum ein Corona-Jahr war (hoffentlich das letzte). Ihnen, und auch unserer Geschäftsleitung, danke ich herzlich für ihren mustergültigen Einsatz. Merci! Und selbstverständlich möchte ich an dieser Stelle auch meiner Kollegin und meinen Kollegen des Verwaltungsrats und der GPK für ihr tolles und erfolgreiches Engagement danken.
Und abschliessend spreche ich meinen Dank auch all unseren Kunden und unseren Stakeholdern aus, dass sie uns stets mit Vertrauen begegnet sind. Wir setzen alles daran, dass sie mit uns zufrieden sind.
Wir freuen uns auf die Chancen, welche uns die bevorstehenden Veränderungen bringen. Wir packen sie!