2022

46. GESCHÄFTSBERICHT

Jah­res­be­richt des Präsidenten

Von: Jürg Kappeler

Beson­de­ren Herausforderungen

Im Rück­blick auf das Jahr 2021 äus­ser­te ich die Hoff­nung, dass die beson­de­ren Her­aus­for­de­run­gen infol­ge Covid zum letz­ten Mal erwähnt wer­den müs­sen. Kaum hat­ten wir damit Ruhe, wur­den wir mit den Kon­se­quen­zen des Angriffs­kriegs der Rus­si­schen Föde­ra­ti­on auf die Ukrai­ne kon­fron­tiert. Unsi­che­re Ener­gie­ver­sor­gung, hohe Ener­gie­prei­se, Teue­rung, Ein­schrän­kun­gen inter­na­tio­na­ler Pro­zess- und Lie­fer­ket­ten sind eini­ge Stich­wor­te dazu.

Aus öko­lo­gi­scher Sicht sind Mass­nah­men zur Reduk­ti­on von CO2 aus dem Rauch­gas von Keh­richt­ver­bren­nungs­an­la­gen schon län­ger unbe­strit­ten. Die Dis­kus­sio­nen um die Ener­gie­man­gel­la­ge führ­ten uns klar vor Augen, wie wich­tig auch die Wär­me­ver­sor­gung durch CO2-neu­tra­le Fern­wär­me und Pro­zess­dampf ist. Des­halb erwäh­ne ich ger­ne, dass wir zwi­schen­zeit­lich mit der Fern­wär­me Chur AG und der IBC die bestehen­de Ver­ein­ba­rung der­art erwei­tern konn­ten, dass zukünf­tig Wär­me dem Rück­lauf zur KVA Trim­mis bis auf ein Tem­pe­ra­tur­ni­veau von 50°C ent­zo­gen wer­den kann. Eine deut­li­che Stei­ge­rung der CO2-neu­tra­len Wär­me­ver­sor­gung und eine Ver­bes­se­rung des ener­ge­ti­schen Wir­kungs­grads unse­rer KVA sind die Folgen.

Zur Fest­le­gung der zukünf­ti­gen stra­te­gi­schen Aus­rich­tung der GEVAG wer­den diver­se Stu­di­en aus­ge­ar­bei­tet. Auch sind wir Teil der Dis­kus­sio­nen des «Run­den Tisch Ener­gie­sys­tem Bünd­ner Rhein­tal». Es kann davon aus­ge­gan­gen wer­den, dass gegen Ende 2023 ers­te Erkennt­nis­se vorliegen.

Der Spa­ten­stich zur Rea­li­sie­rung der Umstel­lung des Schla­cken­aus­trags von «nass» auf «tro­cken» erfolg­te im April 2022. Bei der Ver­ga­be einer Arbeits­gat­tung reich­te ein unter­le­ge­ner Unter­neh­mer eine Sub­mis­si­ons­be­schwer­de ein. Zwi­schen­zeit­lich wies das Ver­wal­tungs­ge­richt die Beschwer­de ab und bestä­tig­te die kor­rek­te Ver­ga­be. Aller­dings führ­te die Behand­lung der Beschwer­de zu einer sie­ben­mo­na­ti­gen Pro­jekt­ver­zö­ge­rung, so dass der Tro­cken­aus­trag vor­aus­sicht­lich erst im Herbst 2024 in Betrieb genom­men wer­den kann. Infol­ge der Ver­zö­ge­rung müs­sen wir einer­seits Pro­vi­so­ri­en län­ger vor­hal­ten und es fal­len höhe­re Depo­nie­kos­ten an, ande­rer­seits redu­zie­ren sich die Erlö­se infol­ge der spä­te­ren Rück­ge­win­nung von wert­vol­len Metal­len aus der tro­cke­nen Schlacke.

Die Pla­nungs­ar­bei­ten zur Errich­tung unse­rer neu­en Depo­nie Cazis Nord lau­fen ord­nungs­ge­mäss. Bau­be­ginn ist vor­aus­sicht­lich im Mai 2023.

Ich möch­te es nicht unter­las­sen, auch im Jah­res­be­richt 2022 wie­der­um unse­ren enga­gier­ten Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter für ihren gros­sen Ein­satz zu dan­ken. Auch im Jahr 2022 konn­ten wir die Ent­sor­gung rund um die Uhr sicher­stel­len und auch unse­re Kun­den mit CO2-neu­tra­ler Ener­gie ver­sor­gen. Vie­len Dank euch allen!

Und selbst­ver­ständ­lich rich­te ich mei­nen Dank auch an mei­ne Kol­le­gin und mei­ne Kol­le­gen vom Ver­wal­tungs­rat für die posi­ti­ve Zusam­men­ar­beit und die gros­se Arbeit in den ver­schie­de­nen Kom­mis­sio­nen. Und an die­ser Stel­le möch­te ich auch den Mit­glie­dern der GPK, den Ver­tre­tern der Eig­ner sowie der kan­to­na­len Fach­stel­len für ihr enga­gier­tes und kon­struk­ti­ves Mit­wir­ken herz­lich danken.