2022

46. GESCHÄFTSBERICHT

Jah­res­be­richt der Geschäftsleitung

Von: Fran­çois Boone

Die GEVAG hat­te im ver­gan­ge­nen Jahr mit Her­aus­for­de­run­gen wie Fach­kräf­te- respek­ti­ve gene­rel­lem Per­so­nal­man­gel, end­los lan­gen War­te­zei­ten für Ersatz­tei­le, Preis­explo­sio­nen und knap­per Ver­füg­bar­keit bei Betriebs­mit­teln umzu­ge­hen.
Der Kon­flikt in der Ukrai­ne ver­schärf­te gewis­se The­men noch zusätz­lich. Sei­tens der Geschäfts­leitung wur­den die damit ver­bun­de­nen Her­aus­for­de­run­gen auf­ge­nom­men, mit dem Ver­wal­tungs­rat und den Behör­den abge­gli­chen und betrieb­lich umge­setzt, was zu einem wei­ter­hin sta­bi­len Betrieb führte.

Nach dem Spa­ten­stich im April 2022 konn­ten wir im Mai 2022 mit dem Bau des neu­en Schla­cken­aus­tra­ges auf ein Tro­cken­sys­tem und der dazu­ge­hö­ri­gen Logis­tik begin­nen. Dazu muss­te als ers­tes die bestehen­de Schla­cken­auf­be­rei­tungs­an­la­ge rück­ge­baut und der Betrieb mit einem Pro­vi­so­ri­um wei­ter­ge­führt wer­den. Für den Erwei­te­rungs­bau der Schla­cken­de­po­nie in Cazis konn­te ein Pla­ner gefun­den und die ent­spre­chen­den pla­ne­ri­schen Schrit­te voll­zo­gen werden.

Die Nach­fra­ge nach Fern­wär­me hat auf­grund der gestie­ge­nen Ener­gie­prei­se und einer dro­hen­den Gas­man­gel­la­ge exor­bi­tant zuge­nom­men.
Das Fern­wär­me­netz im Raum Land­quart und Zizers wur­de wei­ter ver­dich­tet und vie­le Kun­den gewon­nen. Neu konn­ten auch das Schloss Zizers sowie die umlie­gen­den Über­bau­un­gen mit Fern­wär­me erschlos­sen werden.

Auf­grund weni­ger ver­brann­ter Abfäl­le fiel die Pro­duk­ti­on von elek­tri­scher Ener­gie im Berichts­jahr tie­fer aus. Der Umsatz hin­ge­gen ist mas­siv höher als der bud­ge­tier­te Betrag. Grund waren die bereits Ende 2021 hohen Strom­prei­se. Ein wei­te­rer Preis­trei­ber im Ener­gie­sek­tor war der Beginn des Kon­flik­tes in der Ukrai­ne ab März 2022.

Es bedurf­te der Mit­wir­kung aller, um auch die­ses spe­zi­el­le Jahr mit sämt­li­chen tech­ni­schen und betrieb­li­chen Her­aus­for­de­run­gen zu meis­tern.
Die Tätig­keit in einem sys­tem­re­le­van­ten Betrieb wie unse­re KVA zeigt, dass schluss­end­lich Men­schen wäh­rend 24 Stun­den und 365 Tagen die­se Anla­gen füh­ren und bedie­nen. An die­ser Stel­le allen Mit­ar­bei­tern der GEVAG ein ganz gros­ses Dan­ke­schön für das Geleis­te­te in die­sem Jahr.

1. Per­so­nal

Dienst­ju­bi­lä­en

Im Geschäfts­jahr 2022 konn­ten acht lang­jäh­ri­ge Mit­ar­bei­ten­de ein Dienst­ju­bi­lä­um fei­ern. Wir gra­tu­lie­ren nach­fol­gend auf­ge­lis­te­ten Team­mit­glie­dern für ihre geleis­te­te Arbeit und dan­ken ihnen recht herz­lich für ihre Treue und den her­aus­for­dern­den Ein­satz bei der GEVAG mit einem 24 Stun­den und 365 Tage-Betrieb.

Herbert Kraettli

Her­bert Krättli

30 Jah­re

Leonhard Nett

Leon­hard Nett

25 Jah­re

Josef Spescha

Josef Spe­scha

20 Jah­re

Roland Konzack

Roland Kon­zack

15 Jah­re

Felix Mueller

Felix Mül­ler

15 Jah­re

Reto Albert

Reto Albert

15 Jah­re

Schuepfer Renata

Rena­ta Schüpfer 

10 Jah­re

Raffael Schneider

Raf­fa­el Schneider 

10 Jah­re

Wei­ter­bil­dung
Im ver­gan­ge­nen Jahr haben sechs Per­so­nen den durch den Ver­band der Betrei­ber Schwei­ze­ri­scher Abfall­ver­wer­tungs­an­la­gen (VBSA) orga­ni­sier­ten ein­wö­chi­gen KVA-Grund­kurs besucht. Otmar Bärtsch, Chris­ti­an Brenn, Mar­tin Hart­mann, Mar­tin Kai­ser, Arnold Mathis und Mar­cel Ried­ber­ger konn­ten die­sen Kurs mit einer Prü­fung erfolg­reich abschliessen. 

2. Keh­richt­an­lie­fe­rung

Für die Ver­bren­nung waren für das Geschäfts­jahr 108’000 Ton­nen Abfäl­le bud­ge­tiert. In den Abfall­bun­ker ange­lie­fert wur­den 106’850 Ton­nen. Per Ende des Berichts­jahrs lager­ten 4’600 Ton­nen Abfall im Bun­ker (Vor­jahr 5’500 Ton­nen). Ener­ge­tisch ver­wer­tet wur­den im Betriebs­jahr somit 107’750 Ton­nen. Die Brenn­stoff­ka­te­go­rie «Bio­mas­se», bei wel­cher es sich um Laub aus der Stras­sen­rei­ni­gung, Ast­werk, Neo­phy­ten und Alt­holz han­delt, ist men­gen­mäs­sig gesun­ken. Ins­ge­samt sind im Berichts­jahr 4’765 Ton­nen (Vor­jahr 7’188 Ton­nen) Bio­mas­se zum nor­ma­len Abfall mit­ver­wer­tet wor­den. Wie ein­gangs beschrie­ben, gab es beim Beginn des Umbaus des Schla­cken­sys­tems auf ein Pro­vi­so­ri­um län­ge­re Still­stand­zei­ten wäh­rend der Revi­sio­nen. Infol­ge­des­sen muss­te ein Teil der ange­lie­fer­ten Bio­mas­se umge­lei­tet wer­den und wur­de nicht bei uns ener­ge­tisch ver­wer­tet. Es han­delt sich dabei um 1’596 Ton­nen Biomasse.

Das kom­mu­na­le Abfall­auf­kom­men im GEVAG-Ein­zugs­ge­biet sowie der Ver­bän­de Abfall­be­wirt­schaf­tungs-Ver­band Mit­tel­bün­den (AVM), Regi­un Sur­sel­va (RS), Regi­un Engi­a­di­na Bassa/Val Müs­t­a­ir (REBVM), Regio­ne Ber­ni­na (RB) und Trim­mis ist im Berichts­jahr gegen­über dem Vor­jahr gesamt­haft gese­hen mit ‑1.7% leicht zurückgegangen.

An die KVA Trim­mis wur­den 42’662 Ton­nen (Vor­jahr 44’022 Ton­nen) Abfäl­le direkt von Indus­trie, Gewer­be und Pri­va­ten gelie­fert. Dabei ver­zeich­ne­ten wir im Berichts­jahr eine Abnah­me von 1’360 Ton­nen oder ‑3.1%. Die­ser Men­gen­rück­gang zeig­te sich haupt­säch­lich im Bereich brenn­ba­rer Bauabfälle.

Neben den Bünd­ner Abfäl­len wur­den auch 6’019 Ton­nen (Vor­jahr 7’462 Ton­nen) aus­ser­kan­to­na­le Abfäl­le in der KVA Trim­mis ener­ge­tisch ver­wer­tet. Bei die­ser aus­ser­kan­to­na­len Anlie­fe­rung sind Abfäl­le aus dem Vor­arl­berg, aus Ita­li­en sowie aus Süd­deutsch­land mit einer Men­ge von 5’186 Ton­nen ent­hal­ten. Ins­ge­samt 833 Ton­nen natio­na­le Abfäl­le wur­den im Sin­ne von Aus­hil­fe­leis­tun­gen über den Ver­bund ther­mi­scher Ver­wer­tungs­an­la­gen Ost­schweiz (VTV) angenommen. 

Men­gen­über­sicht TOTAL

Sied­lungs­ab­fäl­le

Ver­bän­de

Indus­trie, Gewer­be und Private

Aus­ser­kan­to­nal

Bio­mas­se

Exter­ne Verbringung

An die KVA Trim­mis wur­den 44’022 Ton­nen (Vor­jahr 38’805 Ton­nen) Abfäl­le direkt von Indus­trie, Gewer­be und Pri­va­ten gelie­fert. Dabei ver­zeich­ne­ten wir im Berichts­jahr eine Zunah­me von 5’217 Ton­nen oder Plus 13.4%. Dies lässt sich mit der guten kon­junk­tu­rel­len Lage in Grau­bün­den sowie der ange­stie­ge­nen Rück­bau­tä­tig­keit von alten Lie­gen­schaf­ten erklären.

Neben den Bünd­ner Abfäl­len wur­den auch 7’462 Ton­nen (Vor­jahr 16’192 Ton­nen) aus­ser­kan­to­na­le Abfäl­le in der KVA Trim­mis ener­ge­tisch ver­wer­tet. Die Men­ge an aus­ser­kan­to­na­lem Abfall wur­de infol­ge erhöh­ten Abfall­auf­kom­men bei den Bünd­ner Gewer­be­ab­fäl­len und der Zunah­me von Alt­holz­lie­fe­run­gen etwas gesenkt. In die­ser aus­ser­kan­to­na­len Men­ge ent­hal­ten sind Abfäl­le aus dem Vor­arl­berg mit 3’936 Ton­nen, aus Ita­li­en 1’522 Ton­nen sowie aus Süd­deutsch­land 23 Ton­nen. Ins­ge­samt 1’981 Ton­nen natio­na­le Abfäl­le wur­den im Sin­ne von Aus­hil­fe­leis­tun­gen über den Ver­bund ther­mi­scher Ver­wer­tungs­an­la­gen Ost­schweiz (VTV) angenommen.

3. Ener­gie

Elek­tri­sche Energie

Ther­mi­sche Energie

Der Heiz­wert des Keh­richts lag im Jahr 2022 mit 3.33 MWh/t im Ver­gleich zum Vor­jahr mit 3.27 MWh/t etwas höher, was grund­sätz­lich im nor­ma­len Schwan­kungs­be­reich liegt.

Elek­tri­sche Energie

Die Gesamt­pro­duk­ti­on an elek­tri­scher Ener­gie belief sich auf total 52’528 MWh. Im Vor­jahr lag die Strom­pro­duk­ti­on bei ins­ge­samt 55’456 MWh. Dies ent­spricht einer Ver­än­de­rung von ‑5.3%. Die­se Abnah­me steht in Zusam­men­hang mit der gerin­ge­ren ther­misch ver­wer­te­ten Abfall­men­ge gegen­über dem Vorjahr.

Ther­mi­sche Energie

Die GEVAG hat ther­mi­sche Ener­gie im Umfang von 44’969 MWh in Form von klas­si­scher Fern­wär­me und Pro­zess­dampf direkt an die End­kun­den gelie­fert, was eine Abnah­me von ‑2.9% dar­stellt (Vor­jahr 46’317 MWh).

Die in das Netz der Fern­wär­me Chur AG ein­ge­spie­se­ne Ener­gie lag mit 37’368 MWh auf deut­lich tie­fe­rem Niveau als im Vor­jahr mit 41’287 MWh.

Der Min­der­ab­satz an ther­mi­scher Ener­gie im Berichts­jahr ist auf den deut­lich mil­de­ren Win­ter zurückzuführen.

4. Schla­cken­de­po­nie­rung

Schla­cken­ver­brin­gung

Ins­ge­samt vie­len im Geschäfts­jahr 24’338 Ton­nen (Vor­jahr 25’023 Ton­nen) Schla­cke an. Die Depo­nie Süd in Unter­re­al­ta gilt seit Ende 2021 als ver­füllt. Die Depo­nie Plaun Grond in der Sur­sel­va wur­de mit 18’237 Ton­nen belie­fert. Ein Teil, der in die Sur­sel­va gelie­fer­ten Schla­cke, wur­de noch nicht von Wert­stof­fen befreit.
Total konn­ten 6’101 Ton­nen Schla­cke in Schwei­zer Depo­nien aus­ser­halb Grau­bün­dens gelie­fert werden.

Schla­cken­auf­be­rei­tung / Metall­rück­ge­win­nung / Wertstoffe

Wie im Bericht erwähnt, wur­de die eige­ne Schla­cken­auf­be­rei­tung der GEVAG am Stand­ort Trim­mis rück­ge­baut. Dies hat­te zur Fol­ge, dass Schla­cke nur bis Ende Mai 2022 auf­be­rei­tet wur­de und ent­spre­chen­de Wert­stof­fe nur bis dahin zurück­ge­won­nen wer­den konn­ten. Aus der Schla­cke konn­ten bis Mai 2022 856 Ton­nen Metall­schrott ent­nom­men und der Wie­der­ver­wer­tung zuge­führt wer­den. Wir rech­nen damit, dass wei­te­re rund 1’000 Ton­nen Metal­len aus der in die Sur­sel­va gelie­fer­ten Schla­cke zurück­ge­won­nen wer­den kön­nen. Dies wird im Lau­fe des Jah­res 2023 geschehen.

Die GEVAG bie­tet ihren Kun­den auch eine «Recy­clingstras­se» an. Die Anlie­fe­rung betrug rund 139 Ton­nen Wert­stof­fe, die direkt dem Recy­cling zuge­führt wur­den. Bei die­sen Wert­stof­fen han­delt es sich um Stahl­schrott, Elek­tro­schrott, Alt­pa­pier, Alt­glas, PET, Plas­tik, Auto­bat­te­rien und vie­les mehr.

5. Öffent­lich­keits­ar­beit

* Beein­flusst durch Pan­de­mie «Coro­na»

Covid­be­dingt konn­ten wir eini­ge Zeit kei­ne Besu­cher emp­fan­gen. Im 2022 hat die Besu­cher­an­zahl wie­der ste­tig zuge­nom­men und so konn­ten wir im Berichts­jahr 679 Per­so­nen einen Über­blick der Auf­ga­ben unse­rer KVA ver­mit­teln. Vor der Pan­de­mie besuch­ten uns bis zu 1’000 Inter­es­sier­te jährlich.