Jahresbericht des Präsidenten
Von: Jürg Kappeler
Besonderen Herausforderungen
Im Rückblick auf das Jahr 2021 äusserte ich die Hoffnung, dass die besonderen Herausforderungen infolge Covid zum letzten Mal erwähnt werden müssen. Kaum hatten wir damit Ruhe, wurden wir mit den Konsequenzen des Angriffskriegs der Russischen Föderation auf die Ukraine konfrontiert. Unsichere Energieversorgung, hohe Energiepreise, Teuerung, Einschränkungen internationaler Prozess- und Lieferketten sind einige Stichworte dazu.
Aus ökologischer Sicht sind Massnahmen zur Reduktion von CO2 aus dem Rauchgas von Kehrichtverbrennungsanlagen schon länger unbestritten. Die Diskussionen um die Energiemangellage führten uns klar vor Augen, wie wichtig auch die Wärmeversorgung durch CO2-neutrale Fernwärme und Prozessdampf ist. Deshalb erwähne ich gerne, dass wir zwischenzeitlich mit der Fernwärme Chur AG und der IBC die bestehende Vereinbarung derart erweitern konnten, dass zukünftig Wärme dem Rücklauf zur KVA Trimmis bis auf ein Temperaturniveau von 50°C entzogen werden kann. Eine deutliche Steigerung der CO2-neutralen Wärmeversorgung und eine Verbesserung des energetischen Wirkungsgrads unserer KVA sind die Folgen.
Zur Festlegung der zukünftigen strategischen Ausrichtung der GEVAG werden diverse Studien ausgearbeitet. Auch sind wir Teil der Diskussionen des «Runden Tisch Energiesystem Bündner Rheintal». Es kann davon ausgegangen werden, dass gegen Ende 2023 erste Erkenntnisse vorliegen.
Der Spatenstich zur Realisierung der Umstellung des Schlackenaustrags von «nass» auf «trocken» erfolgte im April 2022. Bei der Vergabe einer Arbeitsgattung reichte ein unterlegener Unternehmer eine Submissionsbeschwerde ein. Zwischenzeitlich wies das Verwaltungsgericht die Beschwerde ab und bestätigte die korrekte Vergabe. Allerdings führte die Behandlung der Beschwerde zu einer siebenmonatigen Projektverzögerung, so dass der Trockenaustrag voraussichtlich erst im Herbst 2024 in Betrieb genommen werden kann. Infolge der Verzögerung müssen wir einerseits Provisorien länger vorhalten und es fallen höhere Deponiekosten an, andererseits reduzieren sich die Erlöse infolge der späteren Rückgewinnung von wertvollen Metallen aus der trockenen Schlacke.
Die Planungsarbeiten zur Errichtung unserer neuen Deponie Cazis Nord laufen ordnungsgemäss. Baubeginn ist voraussichtlich im Mai 2023.
Ich möchte es nicht unterlassen, auch im Jahresbericht 2022 wiederum unseren engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für ihren grossen Einsatz zu danken. Auch im Jahr 2022 konnten wir die Entsorgung rund um die Uhr sicherstellen und auch unsere Kunden mit CO2-neutraler Energie versorgen. Vielen Dank euch allen!
Und selbstverständlich richte ich meinen Dank auch an meine Kollegin und meine Kollegen vom Verwaltungsrat für die positive Zusammenarbeit und die grosse Arbeit in den verschiedenen Kommissionen. Und an dieser Stelle möchte ich auch den Mitgliedern der GPK, den Vertretern der Eigner sowie der kantonalen Fachstellen für ihr engagiertes und konstruktives Mitwirken herzlich danken.